1000 km in skandinavien

Shelter in Dänemark mit Feurstelle

Shelter in Dänemark mit Feuerstelle

Halbzeitgedanken & Praxistipps

Gestern gab es etwas zu feiern: Wir haben unsere ersten 1.000 Kilometer geschafft – und das mitten in Skandinavien! Zeit für eine kleine Zwischenbilanz und ein paar Tipps für alle, die hier ebenfalls mit dem Rad unterwegs sein wollen.

Mit dem Nachtzug nach Hamburg

Unsere Reise begann mit dem Nachtzug von Linz nach Hamburg. Alles lief entspannt, dank helfender Hände von Freunden und entspannter Zugbegleiter: „Ihr braucht so lange, wie ihr braucht“ – Musik in unseren Ohren, wenn man mit Kindern und viel Gepäck reist.

Am nächsten Morgen in Hamburg angekommen, ging es per Anschlusszug weiter nach Flensburg. Schon hier fielen uns die vielen Radreisenden und das großzügige Platzangebot in den Zügen auf. Nach einer Mittagspause starteten wir von Flensburg – und verbrachten die erste Nacht schon auf dänischem Boden, in einem Shelter.

Dänemarks Shelter

In Dänemark haben wir fast ausschließlich in Sheltern geschlafen. Diese findet man am besten mit der App „Shelter“, manchmal auch einfach über Google Maps (den schönsten Platz hat Oli tatsächlich dort entdeckt).
Die Ausstattung variiert stark – unser Hauptkriterium war Wasser vor Ort. Ohne geht es nicht: zum Kochen, Waschen, Zähneputzen, Abspülen, Trinken und manchmal sogar Wäschewaschen (Kinder, ihr wisst schon…).

Manche Shelter sind reservierbar, aber wir haben nie im Voraus gebucht und trotzdem immer einen Platz gefunden. Die Standorte sind oft in Naturreservaten, Wäldern oder am Wasser – wunderschön, aber leider auch Mückenparadies. Daher schliefen wir meist im Zelt, auch weil unser Dreipersonenzelt zu hoch für viele Shelter ist. Ein trockener Unterstand war aber fast immer dabei – Gold wert, um morgens nicht erst ewig Zelt und Matten trocknen zu müssen.

Schweden & das Jedermannsrecht – mehr Freiheit, mehr Entscheidungen

Nach knapp zwei Wochen Dänemark nahmen wir die Fähre von Frederikshavn nach Göteborg. Die Tickets hatten wir am Vorabend online gekauft – Fahrräder konnte ich zwar nicht im Buchungssystem angeben, vor Ort am Schalter war das aber kein Problem. Tipp: Boarding schließt 60 Minuten vor Abfahrt, und wer nicht nur Fastfood essen möchte, sollte vorher noch einkaufen. Die Überfahrt dauert etwa 3,5 Stunden, Fahrräder gehen zuerst an Bord, werden aber zusammen mit den Autos entladen – das kann etwas chaotisch werden.

In Göteborg machten wir erstmal Pause: Wäsche waschen, Ausrüstung checken, neu sortieren.

Hier in Schweden gilt das Jedermannsrecht (Allemansrätten):

„Nicht stören – nichts zerstören.“ (Inte störa – inte förstöra)

Es erlaubt, fast überall in der Natur zu zelten oder zu rasten – egal ob das Land privat oder öffentlich ist. Das macht uns deutlich flexibler als in Dänemark, aber auch entscheidungsfreudiger: Ohne fest eingeplante Shelter liegt es an uns, die richtige Stelle zu finden.

Unsere Planungshelfer

Für die Routenplanung nutzen wir Komoot. Mit einer täglichen Fahrzeit von 3,5–4 Stunden wissen wir gut, wie weit wir kommen. Für Schlafplätze schauen wir außerdem in:

  • vindskyddskartan.se (App kostenpflichtig, im Browser gratis)

  • Naturkartan

  • NorCamp

  • Warmshowers

Ein weiterer Fixpunkt: Einkaufsmöglichkeiten. Wir haben meist Vorräte für zwei Tage, danach suchen wir wieder einen Laden.

Gastfreundschaft

Je weiter wir nach Norden kommen, desto mehr überraschen wir die Menschen – ein Paar mit Baby und Kleinkind auf Radreise sieht man hier nicht alle Tage. Wir wurden schon mehrfach eingeladen, in einer Stuga oder einem Apartment zu übernachten, bekamen Pancakes serviert und erleben Autofahrer, die extrem rücksichtsvoll fahren.

Wie weiter

Wir sind bald in der Halbzeit und gut dabei. Gut dabei unser Ziel dem finnischen Polarkreis – Rovaniemi zu erreichen. Wir sind guter Dinge, dass es klappt. Wetter passt supper, Mücken hatten wir bis jetzt kaum Probleme und wir sind ein gut eingespieltes Team.

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